Das Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Pathobiochemie wirkt mit in zwei Teilprojekten des kürzlich bewilligten Sonderforschungsbereichs 1340 „In vivo-Darstellung pathologischer Veränderungen der Extrazellulärmatrix- Matrix in Vision“ (Sprecher Prof. Dr. Bernd Hamm, Direktor der Klinik für Radiologie der Charité).
Der neue Sonderforschungsbereich (SFB) „Matrix in Vision“ beschäftigt sich mit der Frage, wie krankhafte Veränderungen der extrazellulären Matrix – das ist die Substanz, in die die Körperzellen eingebettet sind – in der diagnostischen Bildgebung dargestellt werden können. Das Wissen kann dazu beitragen, Erkrankungen früher zu erkennen und Therapien besser zu unterstützen.
Die extrazelluläre Matrix setzt sich in komplexer Weise aus verschiedenen Komponenten zusammen und verleiht dem Gewebe einerseits seine mechanischen Eigenschaften und übernimmt andererseits wichtige Funktionen in der Steuerung zellulärer Vorgänge. Eine wichtige Rolle kommt hierbei Glykosaminoglykanen (GAGs) zu. GAGs sind lineare, anionische Glykanstrukturen, die als freie Polysaccharide oder kovalent verknüpft zu Proteoglykanen vorkommen.
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass sich die extrazelluläre Matrix bei Erkrankungen wie Entzündungen oder bösartigen Tumoren in charakteristischer Weise verändert – auch bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt im Krankheitsverlauf.
Das Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Pathobiochemie ist an zwei Teilprojekten des Sonderforschungsbereichs beteiligt.
Zusammen mit Herrn Prof. Dr. Peter Seeberger, Direktor des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung (Potsdam-Golm) wird im Teilprojekt A6 die Beziehung zwischen der Bindungsaffinität kationischer Bildgebungssonden und der Struktur von GAGs untersucht. GAGs binden wegen ihrer Fähigkeit zur Komplexbildung kationische Metallionen. Die molekularen Grundlagen dieser Komplexbildung sind weitgehend unverstanden. Die Ergebnisse des Teilprojekts sollen zu einem besseren Verständnis der Bindung kationischer Bildgebungssonden an GAGs auf molekularer Ebene beitragen.
Im Teilprojekt C2 wird gemeinsam mit Herrn Prof. Dr. Kevin Pagel, Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin, die Zusammensetzung, die räumliche Verteilung und die Funktion der GAGs in der extrazellulären Matrix untersucht. Besonderes Interesse kommt dabei Veränderungen der GAGs bei Krankheiten wie Arteriosklerose, Multipler Sklerose und entzündlichen Darmerkrankungen zu.
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Charité – Universitätsmedizin Berlin
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