
Designer-Zelllinien
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Zellspezifisches Glykosylierungsmuster und Antikörper
Voraussetzungen für den Einsatz einer Zelllinie für die Herstellung von rekombinanten Proteinen sind Informationen über das Glykosylierungsmuster bzw. das Glykosylierungspotential dieser Zelllinie. Da die bisher etablierten Produktionszellkulturen hauptsächlich tierischen Ursprungs sind, unterscheidet sich auch ihre Glykosylierung zu der in humanen Zellen.
Die in nicht humanen Zellen hergestellten Glykoproteine sind oft weniger wirksam und können in einem gewissen Grad auch unerwünschte Immunantworten hervorrufen, die sich auf eine nicht humane Glykosylierung zurückführen lassen. Daher ist vor allem die Charakterisierung der Oberflächenglykosylierung einer neuen Zelllinie und damit die Charakterisierung der Glykosylierungsmaschinerie von zentralem Interesse, da sie für die Produktion von Biopharmaka ein optimiertes Expressionssystem darstellen könnte.
In Kooperation mit der ProBioGen AG sind derzeit zwei Zelllinien Bestandteil des Forschungsprojektes, eine humane neuronale Zelllinie und eine Entenzelllinie.
Ein weiteres Glykoprotein im Bereich Glykodesign stellt ein Tumor-Antikörper dar. In Kombination mit den besonderen Eigenschaften einer Entenzelllinie sollen optimierte Antikörper entwickelt werden. Maßgeblich für die zytotoxische Aktivität eines Antikörpers ist dessen Glykosylierung. Speziell die Abwesenheit der core-Fucosylierung kann die zytotoxische Aktivität bis zum hundertfachen erhöhen. Bestimmte Eigenschaften der Entenzelllinie sollen untersucht und für die Expression eines Tumor-Antikörpers genutzt werden.
Arbeitsgruppenleitung

Dr. rer. nat. Markus Berger
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Pathobiochemie
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